Nach erfolgreichem Abschluss der ersten „Infopoint Hochschullehre“- Veranstaltungsreihe zum Thema Digitale Prüfungen führen die Stiftung Innovation in der Hochschullehre (StIL) und das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) diese Reihe ab Frühjahr 2022 fort. In diesem Jahr rücken Grundlagenveranstaltungen in verschiedenen Disziplinen in den Fokus. Warum Grundlagenveranstaltungen?
Diese werden sowohl aus Sicht der Lehrenden als auch der Studierenden häufig als herausfordernd erlebt (s. Handbuch Studienerfolg). In gemeinsamer Diskussion widmen wir uns den Fragen der Lehrenden u.a.:
Wie kann man dazu beitragen, dass die im Grundlagenstudium (im eigenen Fach) erworbene Kompetenzen und das Wissen auch im dritten Semester noch vorhanden sind? Wie kann die Zufriedenheit/Motivation der Lehrenden und Studierenden erhöht werden? Welche innovativen Formate und Methoden eignen sich zur Förderung der fachbezogenen Denk- und Arbeitsweisen von Studierenden?
Rund um diese Fragen stellen Expert:innen aus verschiedenen Fächern ihre erprobten Lehrkonzepte vor und berichten von ihren Erfahrungen:
- Passung der vorgestellten Ansätze für den eigenen Kontext
- Kontinuierliche Berücksichtigung der Studierendenperspektive
- Begleitung und Betreuung von Studierenden
- Gestaltung des Selbststudiums
- Initiierung und Begleitung nachhaltigen Lernens der Studierenden
- Etablierung von Social Learning/Peer-Learning
- Verbesserung der Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Umsetzung
- Einführung von digitalen Prüfungen
Am 8. April 2022 fand der Kick-Off der Veranstaltungsreihe statt. Die anschließenden Workshop-Termine finden online über Zoom statt. Sie haben in einem monatlichen Turnus jeweils unterschiedliche Fächer/Fachbereiche zum Thema. Es stehen pro Workshop ca. 40 Plätze zur Verfügung. Den Input der Referent:innen zeichnen wir auf und stellen ihn im Nachgang der Veranstaltungen zur Verfügung. Die Videoaufzeichnungen und weitere Informationen zu den vergangenen Veranstaltungen sind auf dieser Seite zu finden.
Die Veranstaltungen sind in zwei Teile gegliedert: Es wird einen dreistündigen synchronen Workshop-Teil und einen kürzeren asynchronen Vorbereitungsteil geben. Hierzu wird den Teilnehmenden das Vorbereitungsmaterial im Vorhinein zur Verfügung gestellt.
Community-Building ist uns wichtig: Rund um die Veranstaltungsreihe können Sie sich über Mattermost mit Kolleginnen und Kollegen Ihres Faches vernetzen und über die Veranstaltungen hinaus austauschen.
Übersicht über die kommenden Workshops
08.07.2022 | 9:30 – 12:30 Uhr | Inverted Classroom in MINT-Grundlagenveranstaltungen | Prof. Dr. Christian Spannagel (PH Heidelberg)
Hinweis: Die Anmeldung zu diesem Workshop ist nicht mehr möglich!
In der Methode Inverted Classroom (auch Flipped Classroom) werden Lernaktivitäten in Hochschul-Lehrveranstaltungen (Vorlesungen, Seminare, …) neu arrangiert: Die Studierenden bereiten sich mit Hilfe von geeigneten Aufgaben und Materialien (oftmals Vorlesungsvideos) auf die Präsenzveranstaltung vor. Die Präsenzzeit kann dadurch für mehr soziale Interaktionen, Diskussionen und die vertiefte Bearbeitung von Aufgaben genutzt werden. In dieser kompetenz- und studierendenorientierten Methode entsteht dadurch mehr Raum für Betreuung, Beratung und Feedback. Der Workshop bezieht sich insbesondere auf Grundlagenveranstaltungen in den MINT-Disziplinen.
05.09.2022 | 9:30 – 12:30 Uhr | Grundlagenveranstaltungen in professionsorientierten Studiengängen am Beispiel der Lehrer:innenbildung | Prof. Dr. Mandy Schiefner-Rohs (TU Kaiserslautern)
Professionsorientierte Studiengänge zeichnen sich zum einen dadurch aus, dass sie auf ein klares Berufsziel hin ausgerichtet sind und zum anderen in der curricularen Ausgestaltung auch staatlichen Einflüssen unterliegen. Das Ziel des Studiums i.S. eines konkreten Berufes ist somit mehr oder weniger deutlich vor Augen. Grundlagenveranstaltungen bzw. die Studieneingangsphase zielt dann in eine akademische Sozialisation bei gleichzeitigem Berufsausbildungsanspruch. Am Beispiel der Lehrer:innenbildung wird gemeinsam eruiert, wie dieser Spagat gelingen kann und welche Formen der Gestaltung von Grundlagenveranstaltungen sich anbieten, damit sich Studierende sich sowohl mit ihren späteren Berufsperspektiven kritisch reflexiv auseinandersetzen als auch erste Erfahrungen mit Wissenschaft machen können. Anhand zweier Lehrkonzeptionen wird gemeinsam diskutiert, wie diese zum einen in den digitalen Raum und zum anderen auf weitere professionsorientierte Studiengänge übertragen werden können. Der Workshop soll vor allem Ideen dafür liefern, die Studieneingangsphase und damit Grundlagenveranstaltungen mit Blick auf Hochschulsozialisation zu denken.
05.10.2022 | 9:30 – 12:30 Uhr | Testen – Lehren – Lernen im Grundlagenstudium der Fachdidaktik Deutsch | Prof. Dr. Matthias Ballod (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
Lehramtsstudierende müssen im Laufe ihres Studiums den Rollenwechsel vom Lerner zum Lehrer vollziehen und dazu auch lernen andere zu prüfen, zu korrigieren und ihnen qualifiziertes Feedback zu geben. Vom ersten Fachsemester an wird dieser Shift in allen Einführungsseminaren erfahrbar. Das Konzipieren von Tests-Design und das Entwickeln von Fragen ist integraler Bestandteil zur Verzahnung kompetenzorientierten Lehrens und Lernens. Das Basiswissen wird dabei nicht nur sukzessive vermittelt, sondern ist Teil eines Selbstlern-Prozesses und der Selbsttestung. Das Seminarkonzept eröffnet die doppelseitige Bezugnahmen zu Fachwissen und eigener Kompetenz, beim eigenen Lernen/Lernen sowie selbst Prüfen/Überprüfen. Entsprechend wird aufgezeigt, wie eine sinnvolle Erfahrung in der Rückkopplung mit Seminarkonzept, Fachvermittlung und Peer-Feedback funktioniert, passende Verknüpfung von Präsenzphasen und Online-(Selbst)Lernen sowie das Zusammenspiel innovativer Erfolgskontrollen in Lehr-Lern-Szenarien von Schule und Hochschule. Erfahrungen aus über 20 Jahren Experimentierens mit dieser Form der Handlungsorientierung wird vor- und zur Diskussion gestellt.
11.10.2022 | 14:00 – 17:00 Uhr | Studierende für Sozialwissenschaften begeistern – Einführung in die empirischen Methoden | Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp (Universität Hamburg)
Das Kennenlernen der Methoden empirischen Arbeitens spielt eine zentrale Rolle für die “Werdung” von Sozialwissenschaftler:innen. Gleichzeitig gehört die Auseinandersetzung mit den Methoden – von der Wissenschaftstheorie über die Erhebungsmethoden bis zur Statistik – oft nicht zu den Lieblingsübungen vieler Studierender. Eine zentrale Frage ist daher, wie Studierende zur Auseinandersetzung mit den empirischen Methoden motiviert werden können. Wir werden über Inhalte, Lehrmethoden und die Persönlichkeit der Lehrperson als Motivationsfaktoren sprechen, die Einfluss auf die Sozialisationsleistung von Einführungsveranstaltungen haben.
15.11.2022 | 10:00 – 13:00 Uhr | Curriculumentwicklung: Medizin im Digitalen Zeitalter | Prof. Dr. Sebastian Kuhn (Universität Bielefeld)
(Informationen folgen)
09.12.2022 | 09:30 – 12:30 Uhr | Digitales Training juristischer Methodenkompetenzen – Bedarfe, Formate, Tools, Gelingensbedingungen | PD Dr. Martin Zwickel (FAU Erlangen-Nürnberg)
Wie kann es gelingen, Studierenden rechtswissenschaftlicher Studiengänge ein gezieltes Training juristischer Arbeits-/Methodenkompetenz (z. B. Schreiben juristischer Klausuren, Methodik wissenschaftlichen Arbeitens, Umgang mit der digitalisierten juristischen Arbeitswelt von morgen) zu ermöglichen? Ziel des Workshops ist es, den Bedarf an einem digitalen Training von Methodenkompetenzen zu diskutieren, um anschließend anhand der Vorstellung konkreter Beispiele denkbare Formate, Tools und Gelingensbedingungen eines digitalen juristischen Kompetenztrainings für die Studieneingangsphase zu erarbeiten. Einzelne Elemente dieses Kompetenztrainings sollen für Lehrende der Rechtswissenschaft in eigenen Veranstaltungen nutzbar sein.
An wen richten sich die Veranstaltungen?
Die Infopoints richten sich vor allem an interessierte Lehrende bzw. Gestalter:innen von Hochschullehre. Insgesamt stehen für jeden Termin vierzig Plätze zur Verfügung, die nach dem “First Come, First Serve”-Prinzip vergeben werden.
Anmeldung
Die Anmeldung zu den Workshops ist bis zum 21.08.2022 möglich.
Das Anmeldeformular finden Sie unter diesem Link.
Kann man die Workshops anerkennen lassen?
Für die Teilnahme an einem Workshop können 4 ePoints im HFDcert erworben werden. HFDcert ist das HFD Community Certificate, durch das Sie Aktivitäten und Kompetenzen im Bereich des digitalen Lehrens und Lernens durch die Community anerkennen lassen und in einem Online-Portfolio dokumentieren können. Informationen zur Anerkennung auf HFDcert finden Sie hier.
Anbieter:innen eines hochschuldidaktischen- oder E-Learning-Zertifikats können die Online-Veranstaltung für das Zertifikatsprogramm Ihrer Hochschule anerkennen. Insgesamt können 4 Arbeitseinheiten (1 AE = 45 min) erworben werden. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, um Einzelheiten hierzu abzustimmen: lavinia.ionica@stifterverband.de oder vandenberk@stiftung-hochschullehre.de
Teilnehmende erhalten nach Abschluss der Veranstaltung eine Teilnahmebescheinigung, die den dghd-Standards entspricht.