Studien zeigen, dass Diagnose- und Förderkompetenzen von (angehenden) Lehrkräften häufig nicht ausreichend sind. Studierende empfinden im Studium erworbenes Wissen häufig als zu theoretisch und in der unterrichtlichen Praxis schwer anwendbar. Sie beklagen zudem zu geringe Praxisanteile im Studium. Die bestehenden Praxisanteile kommen erst spät im Studium (Praxissemester im Master) und fokussieren nur selten explizit auf Diagnose und Förderung (DiF) bzw. bleiben sehr punktuell.
Im Projekt soll ein Modulkonzept entwickelt und erprobt werden, das Lehramtsstudierenden kontinuierliche und DiF-bezogene Praxiserfahrungen im gemeinsamen Lernort Schule ermöglicht. Die Studierenden sollen regelmäßig, über ein Semester hinweg und in Zusammenarbeit mit Lehrkräften unterrichtsbegleitende DiF-Einheiten für Schüler:innen mit Schwierigkeiten in Mathematik in der Schuleingangsphase (Frühförderung) planen, durchführen und reflektieren. Dabei können die Studierenden nicht nur ihr theoretisches Wissen in einer realen Unterrichtssituation anwenden und festigen, sondern auch einen Beitrag zur Entschärfung der alarmierenden Situation in den Schulen leisten (vgl. IQB-Bildungstrend 2022). Insbesondere in der Schuleingangsphase benötigen viele Kinder individuelle Unterstützung, die Lehrkräfte auch auf Grund des akuten Lehrkräftemangels kaum leisten können. Durch die enge Zusammenarbeit der Studierenden und Lehrkräfte wird Schule zum gemeinsamen Lernort – für Schüler:innen, Studierende und Lehrkräfte.
© 2024 Stiftung Innovation in der Hochschullehre, Treuhandstiftung in Trägerschaft der Toepfer Stiftung gGmbH
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