How to Vernetzungstreffen
Die Möglichkeit, Erfahrungen zu teilen, kollegiale Beratung zu erhalten und voneinander zu lernen, bereichert nicht nur den Lehrprozess, sondern stärkt auch die Lehrenden selbst. Community Building trägt entscheidend dazu bei, eine positive Lernumgebung zu schaffen, den Austausch von Wissen zu fördern und die Zusammenarbeit zu stärken. Dies gilt sowohl in Programmen an Hochschulen als auch darüber hinaus, zum Beispiel im Sinne einer Community of Practice, in der Ergebnisse und Erkenntnisse ausgetauscht und für Dritte zugänglich gemacht werden.
TURN Conference 2023
Mehr Informationen zur TURN Conference 2023 vom 13. bis 15. September 2023 an der Technischen Hochschule Köln unter https://turn-conference.org und zum Beitrag der Autorinnen unter https://turn-conference.org/paper/stell-dir-vor-es-ist-vernetzungstreffen-und-keiner-kommt/
Gewünscht, aber nicht genutzt
Dennoch beobachten wir: Angebote zum kollegialen Austausch, zum gemeinsamen Weiterentwickeln von Ideen werden zwar gewünscht und wertgeschätzt, bleiben aber des Öfteren eher schlecht besucht. Im Programm „TransferING“, das Teil des von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre geförderten Projekts „REDiEE“ ist, begleiten wir Lehrende bei der Entwicklung von innovativen Lehr- und Lernsettings. Ein Ziel ist es, den kollegialen Austausch über Konzepte, Ergebnisse und Erkenntnisse im Programm, aber auch hochschulweit und darüber hinaus anzuregen. So soll Transfer bereits im Entwicklungsprozess ermöglicht werden.
In diesem Programm konnten wir beobachten, dass die Teilnehmenden zu Beginn sehr interessiert am Austausch und an der Vernetzung mit Kolleg:innen waren. Im Verlauf des Programms flachte das Interesse aber ab und kollegiale Vernetzungstreffen wurden kaum mehr angenommen.
Die TURN Conference als neues Tagungsformat
Liegt ja auf der Hand…. oder?
Dafür gibt es natürlich die altbewährten Evergreens der Hypothesen: zu viel zu tun und zu wenig Zeit. Doch damit wollen wir uns nicht zufriedengeben. Wir haben alle die gleiche Zeit zur Verfügung und geht es nicht eigentlich viel mehr um individuelle, strukturelle und kulturelle Priorisierungen?
Wir möchten auf der TURN Conference 2023 mit Lehrenden und Hochschuldidaktiker:innen Hürden und Gelingen kollegialen Austauschs diskutieren. Dafür erheben wir vorab mit qualitativen Interviews mögliche Wege und Hindernisse für solchen Austausch aus Sicht der Lehrenden und bringen die Ergebnisse zur Diskussion mit. Wir fragen erstens nach Relevanz und Nutzen von regelmäßigem kollegialen Austausch für die eigene Lehre, zweitens nach dem eigenen Handlungsspielraum der Lehrperson hinsichtlich möglicher Herausforderungen und drittens nach Möglichkeiten, um eine langlebige Community hochschulweit und darüber hinaus zu etablieren.
Die Ergebnisse nutzen wir im Projekt REDiEE für die Weiterentwicklung unserer Angebote und Formate. Sie sollen aber auch in weitere Prozesse und Projekte an unserer Hochschule einfließen. Auf der TURN Conference möchten wir erste Erkenntnisse aus den Interviews diskutieren und gemeinsam mit anderen Teilnehmenden weiterentwickeln, Erfahrungen austauschen und voneinander lernen. Ganz im Sinne einer Community.
Zur Autorin
Simone Beyerlin
Simone Beyerlin, MA Erwachsenenbildung, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Lehrentwicklung der TH Köln. Sie leitet das Teilprojekt TransferING im Projekt REDiEE und entwickelt hier Beratung, Begleitung und Vernetzungsmöglichkeiten für Lehrentwicklung.
Zur Autorin
Julia Gerber
Julia Gerber, MA Erwachsenenbildung, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Lehrentwicklung der TH Köln und ist hier stark in der Beratung und Begleitung von Lehrprojekten unterwegs. Aktuell gestaltet sie kooperativ und co-kreativ Transformationsbewegungen an der Hochschule.