Wenn aus Zahlen Ideen werden
Auf dem Hinweg zur TURN Conference stecken wir gedanklich noch mitten in der Zwischennachweisprüfung, mit der wir seit Monaten beschäftigt sind. Beim Check-In an der TH Köln lässt dann sofort die „Berufskrankheit“ grüßen. Der geschulte Blick als Fördermittelmanagerinnen in den Tagungsbeutel zeigt: Block und Stift als Arbeitsmaterial sind förderfähig, ebenso der Tagungsflyer.
Ist das förderfähig?
Ein kurzes Zusammenzucken hingegen, als bei der Eröffnung die Ministerin einen Blumenstrauß übergeben bekommt. Hoppala, Geschenke sind nicht förderfähig. Blumen als Tischdekoration bei der Konferenzparty wiederum schon. Fördermittel und ihre Verwendung – eine Welt für sich.
Im Arbeitsalltag sehen wir vor allem Zahlen. Umso mehr freuen wir uns und sind gespannt, auf der TURN Conference einzelne Projekte und Personen direkt kennenzulernen. Und schon im ersten Plenumsvortrag sehen wir, wie sich im Laufe des Projekts Bedingungen verändern können und wie sich das auswirkt. Ein von der Stiftung gefördertes Projekt berichtet von seiner Arbeit im ersten Förderjahr. In diesem änderten sich die angewendeten Methoden was zusätzliche Anschaffungen erforderte. Das war für uns im Zwischennachweis nur an veränderten Ausgabenposten zu erkennen. Hier nun wird nachvollziehbar erklärt, wie genau es dazu gekommen ist. Für uns bedeutet das: Die Projektnotwendigkeit von zusätzlichen Ausgabenposten ist gegeben. Nur aus Zahlen war diese Information schwerer zu erkennen.
Eine ähnliche Erfahrung machen wir bei einem Blind Date, in einer Veranstaltung dieses Formats stellen Projekte nicht nur sich, sondern auch große Herausforderungen und Probleme vor. Sie bitten die Anwesenden aktiv um Unterstützung und Ideen. Dieser offene Umgang mit Herausforderungen beeindruckt uns und verdeutlicht, dass Projekte nicht reibungslos laufen müssen, um förderwürdig zu sein. Zahlen in Nachweisen lassen solche Einblicke nur sehr bedingt zu.
TURN Confernce 2023
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Inklusion im Blick
Interessante Impulse für die eigene Arbeit nehmen wir auch für das Thema Inklusion mit. In einem Workshop können wir ein Tool zur Live-Untertitelung einer Präsentation auf dem Handy ausprobieren. Entwickelt wurde es im Projekt „HyLeC ybrid Learning Center)” an der Technischen Universität Dortmund, das die Stiftung fördert. Die Teilnehmenden der TURN Conference werden sogar live ins Hybrid Learning Center in Dortmund geschaltet, virtuell herumgeführt und können Fragen stellen. Nach weiteren Projektvorstellungen zum Thema Inklusion wird uns bewusst, dass Barrierefreiheit kein Selbstläufer ist und aktiv ein Umfeld geschaffen werden muss, um eine Teilhabe für alle zu ermöglichen.
Gerne würden wir inhaltlich noch viel mehr von den einzelnen Projekten mitbekommen, aber es gibt so viele Projekte und unsere Zeit ist begrenzt. Gerade deshalb ist die Zeit, die wir auf der Konferenz verbringen, für uns besonders wertvoll.
Zu den Autorinnen
Janina Wellers-Wodny, Anna Beek und Mascha Schepers (v.l.)
Fördermittelmanagerinnen der Stiftung Innovation in der Hochschullehre