Der bislang wenig erfolgreiche Versuch, Technikfolgen mit immer noch mehr Technik zu begegnen, zeigt dass die großen Probleme unserer Zeit wie der Klimawandel nun einmal nicht monodisziplinär gelöst werden können. Das liegt daran, dass keine Disziplin allein in der Lage ist, die Gesamtfolgen von Technologien einzuschätzen. Die Fähigkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit gilt deshalb als Schlüsselkompetenz für eine nachhaltige Entwicklung.
Derzeit bieten die MINT-Curricula vieler Technischer Universitäten Studierenden kaum Gelegenheit, diese Schlüsselkompetenz zu entwickeln, sehen sie bestenfalls „schwach“ interdisziplinäre Projekte (zwischen MINT-Studiengängen) vor, ohne Technik bspw. in ihrer gesellschaftlichen Komplexität zu betrachten oder die interdisziplinäre Zusammenarbeit durch die Studierenden reflektieren zu lassen. Nur so könnten sie aber aus der reinen Arbeitsform eine Kompetenz entwickeln, die sich auf andere Kontexte übertragen lässt.
Das Projekt „Zukunft jetzt!“ wagt ungewöhnliche didaktische Wege, um die Lernvorteile „starker“ interdisziplinärer Zusammenarbeit (zwischen Technik-, Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften) zu ermöglichen – selbst da, wo diese Vielfalt in den Lerngruppen fehlt. Die Studierenden werden zu Beforschenden ihrer Selbst und entwickeln gemeinsam mit den Wissenschaftler*innen didaktische Methoden, um eine schwache interdisziplinäre Zusammensetzung der Lerngruppe zu kompensieren – das Ganze am Beispiel „Grüner Technologien“.
© 2024 Stiftung Innovation in der Hochschullehre, Treuhandstiftung in Trägerschaft der Toepfer Stiftung gGmbH
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