Eine Tagung als Produktlabor
Ein Beitrag von Timo van Treeck
„Die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit” – heißt ein Song der Hamburger Band Tocotronic. Wirklich nicht? Dinge “einfach” mal anders machen? Die Zukunft der Hochschule und insbesondere der Hochschullehre macht es unumgänglich, bereit für starke Veränderungen zu sein. Dazu braucht es Ideen. Ideen, die noch nicht zu Ende gedacht sind, eben weil sie ungewohnt sind, komplett neu oder Altbekanntes neu kombinieren. Es braucht auch Lösungen, die bereits gut funktionieren, erforschte und erprobte Lösungen für eine Lehre der Zukunft. Doch auch die sind nicht da, wo sie sein sollten: Überall, wo sie hinpassen. Nur wo passen sie gut? Wie kann der Transfer in andere Hochschulen, Disziplinen, Studiengänge erfolgen?
TURN Conference 2023
Mehr Informationen zur TURN Conference 2023 vom 13. bis 15. September 2023 an der Technischen Hochschule Köln unter https://turn-conference.org/
Mit Unfertigem in eine ungewisse Zukunft?!
Wenn die TURN Conference im September an der TH Köln als Präsenztagung startet, geben wir mit etwa 550 Teilnehmenden rund 50 Ideen Raum, fast 100 Einreichungen warten als drafts auf die Weiterentwicklung während der Tagung und etwa 30 Beiträge sind so weit, dass sie nur noch publiziert werden müssen.
Draft, idea, publish: Wir haben die Tagung dafür als ein Experiment, als ein Produktlabor angelegt, das hoffentlich (in Teilen) gelingt. Dafür sind wir darauf angewiesen, dass die Teilnehmenden mit Experimentierfreudigkeit, Offenheit und Mut einen gemeinsamen Blick in die Zukunft der Lehre wagen – um zum Abschluss der Tagung zu resümieren, ob oder besser wie Transfer ein Nachhaltigkeitsversprechen statt ein Luftschloss werden kann.
Vier Keynotes umreißen diese für die Zukunft notwendigen Themenfelder. Wenn Sie nicht mehr vor Ort in Köln dabei sein können, weil sie keinen der Plätze ergattert haben, können Sie diese Basis für den Prototyp Zukunft im Livestream verfolgen oder Sie profitieren im Stream von den Ergebnissen aus dem prominent besetzten CleanUp am letzten Tag. Hier stellen wir die Frage, was wir für eine gute Zukunft im Hochschulalltag hinter uns lassen müssen.
Die TURN Conference als neues Tagungsformat
Ideen und Prototypen frühzeitig teilen
Um auf der Tagung gut in Austausch zu kommen und gemeinsam an Transfermöglichkeiten zu arbeiten, wird es mehrere passende Formate geben. Die Formate sind auf die von uns als transferfördernd angesehenen Konzepte Scholarship of Teaching and Learning (SoTL) beziehungsweise Scholarship of Academic Development (SoAD) und Entwurfsmuster ausgerichtet.
Am Ende des zweiten Tages werden wir gemeinsam schon einen Eindruck bekommen, was auf der Tagung produziert oder weiterentwickelt werden konnte, denn dann werden die (neuen) Prototypen für transformative Lehre auf die Tagungswebseite hochgeladen, die Produkte sollen Lehrenden und Lernenden und dem Third Space zur Verfügung gestellt werden. Den Transfer wollen wir durch eine offene Lizensierung von Lernmaterialien als Open Educational Resources (OER) erleichtern. Aus einer Idee können mehrere Varianten entstehen, die zu den jeweiligen Kontexten der Teilnehmenden passen. Erste Zwischenerfolge feiern wir aber schon am ersten Tagungsabend auf der Conference-Party, wo wir mit einem unterhaltsamen Future Slam in die Zukunft schauen. Und ganz im Jetzt mit DJ, Drinks und Buffet feiern.
Zum Autor
Timo van Treeck
Timo van Treeck ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für Lehrentwicklung an der TH Köln und hat gemeinsam mit Dr. Birgit Szczyrba die wissenschaftliche Leitung der TURN Conference 2023 inne.