Beitrag vom
21.04.2023
Projekt AGGIT
Studierende als Beratungsgremium
Ein Beitrag von Antonia Hildebrandt
Fragen entstehen aus der Beschäftigung mit agiler Lehre.
Einmal die Woche treffen sich Mona Bernhard, Antonia Wilke, Ram Chandra Devkota und drei weitere Studierende und diskutieren verschiedene Themen rund um Lernen und Lehren. Impulse und Fragen dafür kommen von Marie Langer. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „AGGIT“. Das Projekt arbeitet eng mit Lehrenden zusammen, die agile Methoden in ihren Lehrveranstaltungen umsetzen. Es entstehen Fragen aus der praktischen Lehre und der hochschuldidaktischen Beschäftigung mit agiler Lehre. Dazu sind sie an der Meinung der Studierenden interessiert.
Das Projekt "Agile Methoden in digitalen Lehrveranstaltungen (AGGIT)"
Im Fokus des Projekts steht die Weiterentwicklung und Verbesserung kollaborativer, studierendenzentrierter Lehr-/Lernformate durch Einbeziehung agiler Methoden sowie Rahmenwerke.
Mehr Informationen gibt es hier.
Von guter Lehre bis Gruppenarbeit
Die verschiedenen Standpunkte werden zusammengefasst und fließen in die Projektarbeit ein.
Ein Beispiel für ein „Dauerbrenner-Thema“ ist Gruppenarbeit. Es geht um Fragen wie: Sollten sich Gruppen selbst zusammenfinden oder Studierende eingeteilt werden? Wie sieht eine faire Benotung aus, bekommen alle gemeinsam eine Note oder jeder eine einzeln? Wie geht man mit denen um, die kaum etwas beisteuern? Soll nur das Endergebnis in die Note einfließen oder auch die Zusammenarbeit als solche? Die sechs Studierenden aus der Fokusgruppe haben dazu unterschiedliche Meinungen. „Ich arbeite an Gruppenprojekten gerne mit Freunden. Wir machen in der Freizeit viel zusammen und können auch super zusammen Hochschulprojekte angehen. Wir haben schon stundenlang gemeinsam an Arbeiten gesessen.“, sagt Mona Bernhard. Antonia Wilke, die im sechsten Semester Medienmanagement studiert, hat hingegen erlebt, dass die Arbeit am Anfang aufgeteilt wurde und jeder seinen Teil zugeliefert hat – unabhängig voneinander. Die verschiedenen Standpunkte fasst Marie Langer zusammen und lässt sie in die Projektarbeit einfließen. Derzeit bereiten sie und ihre Kolleg:innen einen Workshop für Lehrende zu dem Thema vor.
Mehr Impact als erwartet
„Unsere Meinung kann etwas bewirken.“
Mona Bernhard studiert im vierten Master-Semester, sie ist schon eine Weile in der Student Focus Group. „Mich hat positiv überrascht, wie viel Einfluss wir haben. Unsere Meinung kann etwas bewirken.“ Diese Erfahrung teilt Antonia Wilke: „Vor einer Weile hat das Projekt „AGGIT“ ein Barcamp zum Thema „Let’s talk about collaboration“ veranstaltet. Eine weitere Studentin aus der SFG und ich haben es moderiert. Und da haben wir gemerkt, wie groß das Interesse an einem Austausch mit uns ist.“ Ram Chandra Devkota fand, dass die ausländischen Studierenden an der Ostfalia Hochschule zu inaktiv seien. „Ich wollte ihnen eine Stimme geben. In Gesprächen mit Professoren in den vergangenen Wochen hatte ich das Gefühl, dass sie wirklich an meiner Meinung zur Lage ausländischer Studierender interessiert sind. Spannend wird dann natürlich, was sie konkret in ihren Lehrmethoden ändern.“
Student Focus Group auf dem University:Future Festival
Die Arbeit der „Student Focus Group“ und deren Vorteile stellen Marie Langer und die Studierenden auf dem University:Future Festival (26. bis 28. April) auf der digitalen StIL-Stage vor. Mehr Informationen zum Programm sind hier zu finden.
Geschätzt wird die unabhängige Meinung
„Jede Hochschule kann von einer solchen Fokusgruppe profitieren.“
Die Arbeit der „Student Focus Group“ werde von immer mehr Lehrenden des Projekts in Anspruch genommen, immer mehr Fragen an sie herangetragen, berichtet Marie Langer. „Unsere Studierenden stehen nicht in einem Abhängigkeitsverhältnis zu den Lehrenden. Sie sagen ihre Meinung zu Lehrmethoden und anderen Themen ganz unvoreingenommen. Das wird sehr geschätzt. Sie sind eine wertvolle Ressource.“ Das regelmäßige Gespräch habe sich bewährt: „Ich glaube, jede Hochschule kann von einer solchen Fokusgruppe profitieren.“
Zur Autorin
Antonia Hildebrandt
Kommunikationsmanagerin
Antonia Hildebrandt ist Kommunikationsmanagerin der Stiftung Innovation in der Hochschullehre