1. Wenn Sie sich zurückerinnern: Was haben Sie als
erstes bewusst gelernt?
Radfahren ohne Stützräder. Gleichgewicht halten, denn sonst fällt man um.

2. Und was haben Sie zuletzt gelernt?
Nach der Bible de la cuisine française eine canard à l’orange zuzubereiten. Dauert Tage, schmeckt aber ausgezeichnet.

3. Was mussten Sie schmerzhaft lernen?
Abschied nehmen.

4. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer
Schulzeit?
Der Schweiß, der mir wie Tränen beim Matheabitur von der Stirn tropfte.

5. Was hat Sie in Ihrem Studium an der Lehre begeistert –
und was gestört?
Die Leidenschaft für die Texte – gestört hat mich, wenn die Lehrenden meinten, einfach Informationen eintrichtern zu müssen.

6. Was hat Sie dazu gebracht, selbst lehren zu wollen?
Die Lust am Teilen.

7. Was haben Sie von Ihren Studierenden gelernt?
Geduld und genaues Hinsehen auf das, was Schwarz auf Weiß dasteht.

8. Was macht gute Lehre aus?
Leidenschaft für die Sache.

9. Von wem hätten Sie gerne mehr gelernt?
Mehr über geologische Formationen von meinem Vater.

10. Was mussten Sie lernen, wollten es aber nie?
Zoomen.

11. Was würden Sie gerne lehren können?
Ich bin völlig glücklich mit der Literatur, die ich lehre.

12. Welche Innovation halten Sie für überschätzt?
Digitale Lehre.

13. Und auf welche Innovation warten Sie?
Auf ein angemessenes Verständnis, auf eine Würdigung des Phänomens Mode in Deutschland.

14. Welches Problem können Sie gerade nicht lösen?
Die Angst, dass eiskalte Hörsäle noch mehr Studierende vertreiben.

15. Aus guten Büchern kann man viel lernen. Was lesen
Sie gerade – und was lernen Sie dabei?
Gerade lese ich Alba de Céspedes, Dalla parte di lei. Dabei kann man viel über die Ehe als Seelenmord und den Tyrannenmord als Notwehr lernen.

16. Nehmen Sie uns mit in die Zukunft: Wie sieht Lehre in
50 Jahren aus?
Das steht in den Sternen, aber ich wette, dass die individuelle Betreuung ausgesuchter Studierender wie an den Eliteuniversitäten weltweit die Zukunft sein wird.