1. Wenn Sie sich zurückerinnern: Was haben Sie als erstes bewusst gelernt?
Schwimmen

2. Und was haben Sie zuletzt gelernt?
Mit einem neuen Knie die Treppe hochgehen ohne Geländer

3. Was mussten Sie schmerzhaft lernen?
Dass man manchen Menschen nicht helfen kann.

4. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Schulzeit
Dankbarkeit, wenn reguläre Stunden nicht langweilig waren, Freude beim Theaterspielen und Musizieren

5. Was hat Sie in Ihrem Studium an der Lehre begeistert – und was gestört?
Mein Philosophieprofessor, der mit den Studierenden gemeinsam Hegels Satz erklären konnte: „Der Staat ist die Wirklichkeit der sittlichen Idee…“
Ein obligatorischer Zehnsemester-Zyklus Altfranzösisch, in dem sich alle langweilten

6. Was hat Sie dazu gebracht, selbst lehren zu wollen?
Die Freude an der Verständigung

7. Was haben Sie von Ihren Studierenden gelernt?
Nicht bei Antworten stehen zu bleiben, die man einmal gefunden hat

8. Was macht gute Lehre aus?
Gemeinsames Lernen durch eigenständiges Nachdenken

9. Von wem hätten Sie gerne mehr gelernt?
Ich habe viele Chancen ausschöpfen können.

10. Was mussten Sie lernen, wollten es aber nie?
Die Kabinette der Weimarer Republik

11. Was würden Sie gerne lehren können?
Empathie

12. Welche Innovation halten Sie für überschätzt?
Die Bologna Reform

13. Und auf welche Innovation warten Sie?
Genug Lehrende, um in kleinen Gruppen zu lernen

14. Welches Problem können Sie gerade nicht lösen?
Wie ich alle Bälle, die ich in die Luft werfe, fangen kann.

15. Aus guten Büchern kann man viel lernen. Was lesen Sie gerade – und was lernen Sie dabei?
J.M. Coetzee, Schande. Wie langlebig Schuldverstrickungen nachwirken.

16. Nehmen Sie uns mit in die Zukunft: Wie sieht Lehre in 50 Jahren aus?
Entweder Drill, oder kompetente Verständigung, je nachdem, welches politische System überlebt.